33 Jahre mottende Staatskrise

Am Chlaustag, dem 6. Dezember 2025, jährt sich zum 33sten Mal der Tag der Ablehnung des EWR durch ein überwältigendes Ständemehr und ein knappes Volksmehr.

Im Abstand mehrerer Jahrzehnte lässt sich das Ereignis klar einordnen.

Die Unterlegenen haben das Abstimmungsergebnis nie als Richtungsentscheid verstanden, sondern als Zufallsergebnis, das bei erster Gelegenheit korrigiert werden müsse, denn ein inkompetentes Volk sei von einem demagogischen Schlangenölverkäufer Namens Blocher verführt worden.

Im Kern ist es ein Konflikt zwischen einer nationalkonservativen, neutralen, selbstbestimmten und äusserst erfolgreichen Schweiz und einer internationalsozialistisch eingebundenen und gleichgeschalteten, beherrscht durch internationale Organisationen, Funktionäre und Gerichte.

Die Kontroverse spaltet die Schweiz bis heute in eine traditionell konservative, vertreten durch die SVP, und eine etatistische, internationalsozialistisch eingebundene, vertreten durch Linke sowie jene bürgerlichen Etatisten, die sich für Liberale halten, also mindestens die Hälfte der FDP.


Alt Bundesrat Hans Schaffner: Der kompetenteste Schweiz-Kenner?


Professor Georg Kreis (1988): Demontage der konservativen Schweiz?


Die Demontage der konservativen Schweiz bekam einen besonderen Schub durch Missbrauch der Bergierkommission. Sie hätte eigentlich nur die «Sünden» der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs aufarbeiten sollen, mutierte aber zu einer Generalabrechnung mit der konservativen Schweiz.

Deshalb war der kompetenteste Schweiz-Kenner und Insider, alt Bundesrat Hans Schaffner aus Schaffhausen, auf Betreiben des Basler Antirassisten und Schweiz-Abschaffers, Georg Kreis, mit entlarvender Begründung aus der Kommission ausgeschlossen worden: Es gehe nicht um historische Wahrheit, (die die Schweizentlastet hätte), sondern um eine Änderung des Bewusstseins. Dieses neue Bewusstsein lief auf eine Demontage der konservativen Schweiz hinaus, die als unanständig, unmoralisch, eigenbrötlerisch und aus der Zeit gefallen diffamiert wurde.

Hinter dem Schmus der als Modernisierung getarnten Schweiz-Abschaffung steht schnöde Pöstchenjägerei nicht nur der Linken, sondern zuvorderst jener bürgerlichen Etatisten, die sich für Liberale halten. Denn in einer konservativen Schweiz gäbe es für sie keine aktive aussenpolitische Rolle, die ihre Eitelkeit und ihren Geltungsdrang befriedigen könnte.

Selbst im glücklichen Fall einer Ablehnung des Rahmenabkommens oder seiner Aushebelung durch Annahme der Kompass-Initiative wäre der Richtungsstreit nicht zu Ende. Seine unvereinbaren Eck­punkte liegen zu weit auseinander. Unsere Staatskrise wird weitermotten.  


Der Beitrag erschien zuerst in der Schweizerzeit.


Kurzporträt Markus Eckstein
Markus Eckstein, geboren 1949 in St. Moritz, wohnt am Bodensee. Er unterrichtete als vollamtlicher Professor Volkswirtschaftslehre an einer Fachhochschule und war eidgenössischer Experte für Bankfachprüfungen. Andere berufliche Erfahrungen sammelte er als Bauhilfsarbeiter, Schokoladenverkäufer, Hausierer, Liftboy und in der Herrenkonfektion. Von 1980 bis 1984 war er schweizerischer Diplomat, allerdings ein undiplomatischer. Von 1992 bis 1995 saß er für eine Oppositionspartei im St. Galler Kantonsparlament.

Markus Eckstein liebt den freigeistigen Alleingang. Er selbst ist der 68er-Bewegung entsprungen und zu ihr in Opposition gegangen. Seine Weltanschauung fusst auf der Erkenntnis: Zu viel Macht tut dem Menschen nicht gut.

Er engagiert sich als Schriftsteller, Kabarettist und verfasste mehrere Bücher. Mehr zu Markus Eckstein.


Bildnachweis: Titelbild: PD, Porträtbilder Hans Schaffner und Georg Kreis: Wikipedia. Markus Eckstein: zvg.

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